Ausgrenzungen in einer kosmopolitischen Gesellschaft. Wirklichkeit Books 2022, 136 S., € 15,-
Mittlerweile kennt das jede*r: In einem Café in Kreuzberg sitzen und überall im Raum wird Englisch gesprochen, sogar die Kellner*innen lassen alle auf Englisch bestellen. Jemanden etwas fragen und als Antwort hören „Sorry, I don’t speak German“. An einer Diskussion teilnehmen, auf der Bühne wird nur Englisch gesprochen und nicht gedolmetscht. Ist Englisch aber nicht inklusiv? Nicht unbedingt oder zumindest nicht nur, behaupten Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah in ihrem gerade in Buchform erschienenen Live-Gespräch (ursprünglich auf Instagram durchgeführt). Berlin gilt schon längst als weltoffene, multikulturelle Metropole: In unserer Stadt werden mehrere Sprachen gesprochen, Imbisse und sogar Supermärkte aus vielen verschiedenen Ländern sind in vielen Bezirken zu finden, verschiedene Kulturen können sich im Kunstbereich sowie auch im Alltagsleben treffen und miteinander mischen. Inwiefern darf eine Sprache, die u.a. eine lange Geschichte von Kolonisation und Unterdrückung mitbringt, alle anderen Sprachen überwiegen? (Giulia Silvestri)