Phillip B. Williams: Ours. Die Stadt

S. Fischer, 2024, 704 Seiten, 28 Euro

1834. St. Louis, Missouri. Eine Schwarze Frau und ihr Schwarzer Begleiter betreten eine Bankfiliale und kaufen, gegen anfänglichen Widerstand und obwohl es aus vielerlei Gründen unmöglich scheint – Missouri ist zu dieser Zeit noch ein sogenannter Sklavenstaat – ein Stück Land. Das ist der Beginn von Ours, bald nur bewohnt von entflohenen oder befreiten Sklav*innen, irgendwann unauffindbar für Weiße. Die Bewohner*innen ermächtigen sich in der neuen Freiheit, sie geben sich selber Namen, suchen sich Berufe und füllen die Zeit nach ihren Wünschen. Saint – so der Name der Frau aus der Bank – schützt und regiert die Stadt mit den ihr eigenen magischen Fähigkeiten. Ihr Zauber kann Geister verbannen, Beziehungen fördern oder verhindern, nicht immer hat sie ihre eigene Kraft im Griff. Im unbedingten Wunsch den Schmerz der Vergangenheit, die Peitschenhiebe, den Geruch nach Blut, die Erinnerungen an Baumwollfelder zu verbannen, verrutscht die Grenze zwischen Verantwortung und Macht(missbrauch) immer wieder. Der Debütroman Ours – Die Stadt des amerikanischens Lyrikers Philipp B. Williams beschreibt in sehr poetischer, dichter Sprache eine kraftvolle, wenngleich fragile und vulnerable Utopie. Und das ist unbedingt lesenswert! (Katharina Bischoff)

Das bestelle ich!