Kat Menschiks & des Diplombiologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes illustrirtes Thierleben

Galiani Verlag 2020, 158 S., € 20,-
(Stand März 2021)

Menschik_Kat_Mark_Benecke_Tierleben_danteperle_Dante_connectionAllein das Buch in den Händen zu halten ist ein Genuss, da die vorgestellten Tiere auf den Einband geprägt sind, lassen sich ihre Umrisse ertasten. Und fürs Auge hat die Illustratorin Kat Menschik wirklich kongenial gesorgt und die Tiere auf schwarzem Hintergrund porträtiert, der ihre Farbigkeit und Vielfältigkeit umso mehr zum Leuchten bringt. Das Multitalent Mark Benecke bringt uns in seinen unterhaltsamen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Texten Vertreter kurioser Spezies nahe, so neben Bekanntem wie Möpsen oder Glühwürmchen den „Rotbeinigen Schinkenkäfer“, „Betrunkene Elche“ oder „Kopffüßler“. Ihre Eigenarten und Vorlieben beschreibt er mit dem Vorhaben, „unsere Mitlebewesen ihr eigenes Ding machen zu lassen. Egal, ob und wie viele Arme und Beine sie haben.“
Vergnüglicher – und dabei überaus lehrreich – gehts nicht. (Stefanie Hetze)

Leseprobe

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Emily Carr: Klee Wyck – Die, die lacht. Reportagen

Aus dem kanadischen Englisch von Marion Hertle. Herausgegeben von Peter Graf, mit einem Vorwort von Kathryn Bridge, Verlag Das Kulturelle Gedächtnis 2020, 176 S., € 20,-, ab dem 23.11.23 Ladenpreisaufhebung

(Stand November 2023)

Zurückhaltend scheint das Cover daherzukommen, eine konventionell gekleidete Reiterin „im Herrensitz”, begleitet von 2 Hunden, aber sie schaut uns direkt und lächelnd an und sofort können wir ihre Überlegungen zum Malen und Schreiben lesen! Besser könnte man das literarische Werk dieser kanadischen Ausnahmekünstlerin, 1871 geboren, nicht einführen. Mit einer eigenständigen Offenheit und selbstbewussten Zugewandtheit hat sie ihre malerische und literarische Arbeit der reichen Vielfalt der indigenen Kultur Kanadas gewidmet. Unter schwierigsten Bedingungen ist sie in entlegene Dörfer gereist, hat Totempfähle gemalt und ist vor allem den Menschen mit Respekt, ohne Anbiederung und auf Augenhöhe begegnet. Ihre Erzählungen und Skizzen dieser Begegnungen, Exkursionen und sogar mancher Freundschaften, die 1941 erstmals in Kanada erschienen, erzählen vom Alltag der First Nations, ihren Familien, Häusern, Gewohnheiten. In einer klaren schnörkellosen Sprache schildert sie ihre Wahrnehmung der verlassenen Dörfer und der moosbewachsenen Totems sowie der atemberaubenden Schönheit und Stärke der Landschaft. Dass sie sich in ihren Reportagen unmissverständlich gegen die Missionare positionierte, führte zur Zensur, als ihre Texte Schullektüre wurden. In dieser ersten deutschen Ausgabe sind sie vollständig und vor allem eine faszinierende Lektüre! (Stefanie Hetze)

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Karin Schumacher: Füchse – Ein Portrait

Matthes & Seitz 2020, Reihe Naturkunden, 159 S., mit zahlreichen Abbildungen, € 22,-

(Stand März 2023)

Füchse„Der Fuchs ist immer mehr als er selbst“ lautet einer der Schlüsselsätze dieses schmalen Buches. Karin Schumacher hat den Rotpelz in diesem neuen Band der kleinen und feinen, von Judith Schalansky herausgegebenen und gestalteten Naturkundenreihe aus den verschiedensten Blickwinkeln unter die Lupe genommen und plaudert unterhaltsam sowie fundiert sowohl vom Leben dieses uns mittlerweile auch in der Stadt häufig begegnenden und doch so undurchschaubaren Tieres, als auch von dem Bild, das wir Menschen uns von ihm im Laufe der Jahrhunderte gemacht haben. Sie steigt mit einer Jägerin zur Fuchsbeobachtung auf einen Hochsitz, besucht eine der wenigen noch existierenden Pelzwerkstätten, erzählt von der schon im Neolithikum betriebenen Fuchsjagd und von der Bedeutung des Pelzes im Wandel der Zeiten, berichtet von Japanischen Fuchsgeistern, dem Fuchs bei Aesop und Goethe sowie in der Kinderliteratur und untersucht das relativ neue Phänomen des Stadtfuchses.
Ein ausgesprochen interessanter natur- und kulturgeschichtlicher Streifzug auf den Spuren dieses geschmeidigen, mal bewunderten, mal misstrauisch beäugten „Hundes mit Katzensoftware“. (Syme Sigmund)
Podcast „Füchse im Dunkeln aufspüren mit Katrin Schumacher“

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Paul-Philipp Hanske: Die Blüten der Stadt

Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt. Mit zahlreichen Fotografien von Christian Werner, Suhrkamp 2018, 286 S., € 18,-

(Stand März 2021)

Blüten der StadtÄußerlich unscheinbar kommt dieses Buch daher, und hat es doch in sich. Für jeden Monat werden bis zu zehn ausgewählte Pflanzen vorgestellt, die wir auch in Berlin leicht entdecken können. Dabei werden nicht nur die jeweiligen Eigenheiten beschrieben, sondern auch auf kurzweilige Weise kulturhistorische Informationen und Anekdoten geliefert. So erfahren wir – zum Beispiel im Mai – welche Bedeutung der Flieder bei den antiken Griechen hatte und dass Holunder nicht nur Gummibärchen färbt, sondern auch zur Umhüllung mikroskopischer Präparate verwendet wird. Aber auch die Knoblauchsrauke fällt uns plötzlich ins Auge, wie sie am Wegesrand weißlich blüht, eignet sie sich vortrefflich für einen würzigen Salat. So begleitet dieses Buch durchs Jahr und verführt dazu, den Blick immer wieder ganz neu auf die uns umgebende Natur zu lenken. (Syme Sigmund) Blick ins Buch

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Marie Parakenings: Berliner Tiere

Ein kleiner Guide für Naturbanausen & Stadtkinder, Kulturverlag Kadmos 2019, 160 S., zahlreiche farbige Illustrationen und ein ausklappbares illustriertes Tierverzeichnis, € 19,90, für alle ab 6
(Stand März 2021)

Parakenings_Marie_Berliner_Tiere_Danteperle_Dante_ConnectionBerlin ist das Mekka für unzählige Tierarten, die Autorin geht von rund 20.000 unterschiedlichen Wildtierarten (!) aus, die die Parks, Gärten, Wälder, Seen und Straßenbäume der Stadt bevölkern. Für ihr Buch hat sie 91 Tiere ausgesucht, die sie jeweils mit einer großformatigen farbigen Illustration, Kurzinfos zu ihren Essgewohnheiten, ihrer Familie, Größe, etwaigen Lauten und vor allem mit einem Porträt, das sich explizit auf die Berliner Verhältnisse bezieht, vorstellt. Der Einstieg ist immer eine prägnante überraschende Zahl. 155 Tage zum Beispiel sind Bereiche des Tempelhofer Feldes für die Feldlerche gesperrt, die, eigentlich auf der Roten Liste, dort zur dichtesten Feldlerchenpopulation Deutschlands gehört. Oder für die Blattlaus sind die 254 Bäume „Unter den Linden“ das reine Schlaraffenland. Unterhaltsam und kenntnisreich werden die Tiere in ihrem Berliner Umfeld präsentiert. Viel gibt es da zu entdecken und zu erfahren in diesem hinreißend gestalteten Gesamtkunstwerk. Und wir haben seit neuestem das dazugehörige Berliner Tiere-Memospiel. (Stefanie Hetze)

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Mies van Hout: Von 1 bis 10

Aus dem Niederländischen von Maria Werner, Aracari Verlag 2020, 10 S. , stabile Pappseiten, € 13,-, ab 1
(Stand März 2021)

Hout_Mies_van_Von_1_bis_10_Danteperle_Dante_connectionDie Bilderbuchkünstlerin Mies van Hout ist bekannt für ihr geniales Buch über Gefühle Heute bin ich. Ihr neu aufgelegtes Bilderbuch für die Allerkleinsten hat ähnliche Qualitäten. Ein freundlich lächelndes giftgrün-dunkelgrünes Krokodil auf leuchtendem Pink macht schon gleich Lust, das großformatige Pappbuch mit den altersgerechten abgerundeten Ecken aufzuschlagen. Jede Doppelseite leuchtet in einer anderen tief brillanten Farbe. Und schon kann es losgehen mit dem Entdecken und Zählen von Körperteilen, von Farben und kleinen Details. Vergnügliche lustige Tiere laden die Kinder ein, sie anzuschauen, sie zu berühren und immer wieder viel Spaß mit ihnen und dem Zählen zu haben. (Stefanie Hetze) Blick ins Buch

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Linda Wolfsgruber: Die kleine Waldfibel

Kunstanstifter Verlag 2020, Buchgestaltung Christiane Dunkel-Koberg, 144 S., € 24,-, ab 9 und für alle
(Stand März 2021)

Wolfsgruber_Linda_Die_kleine_Waldfibel_Danteperle_Dante_connection_Buchhandlung Dieses Buch muss man einfach anfassen! Auf dem braunen Holzpapier des Einbands bringt ein Hirschkäfer die Ordnung der Titelzeilen durcheinander und unten lassen sich verschiedene Waldbäume erfühlen. Schlägt man es auf, begrüßen einen zur Einstimmung ein Aquarell mit einem Wildkirschenzweig, eine zarte Widmungsillustration und ein Baumgedicht, bevor es so richtig losgeht. Aber was ist das für eine „Fibel“? Sie erzählt von den Jahreszeiten im Wald, wie er sich verändert, sein Gesicht, seine Farben, seine Stimmungen, sein Ökosystem. Biologisches folgt auf Poetisches, heimische Bäume werden in Steckbriefen genau beschrieben, es finden sich auch leckere Rezepte und Süßholzgeraspele. Dazu eine Fülle zarter Illustrationen von ganzen Wäldern, tags, nachts, bei Regen, aber auch von Details wie Fichtenwipfeln und Samen. Transparente Blätter zeigen die Bäume mit und ohne Blätterkleid. Dieses handliche Buch ist eine wundervolle Liebeserklärung an den Wald und macht einfach Lust, mit ihm loszuziehen und die Lebensräume von Pflanzen und Tieren näher zu erkunden! (Stefanie Hetze) Blick ins Buch

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Alexandre Galand und Delphine Jacquot: Die Welt in der Wunderkammer

Aus dem Französischen von Anke Wagner-Wolff, Gerstenberg Verlag 2020, 48 S., mit zahlreichen bunten, z. T. ausklappbaren Bildern, € 22,-, ab 10
(Stand März 2021)

Garland_Alexandre_Die_Welt_in_der_wunderkammer_Danteperle_Dante_ConnectionSchon das hochformatige Cover, das wunderliche Objekte zeigt wie ausgestopfte Tiere, Masken und einen Native American, der vor einem steinzeitmäßigen Aufnahmegerät sitzt, das von einer angespannten Frau bedient wird, nimmt uns gleich mit hinein in die spezielle Welt der Wunderkammern und Kuriositätenkabinette! Vier aufklappbare Panoramaseiten, die wirklich beeindruckend groß und opulent sind, bieten faszinierende Raritäten und Sammlungen aus den vier Epochen Renaissance, Aufklärung, Industrielle Revolution und Gegenwart. Stundenlang lassen sich die Details dieser überbordenden Studiosi, Schränke und Installationen studieren, auf den darauffolgenden Seiten werden alle gezeichneten Objekte vorgestellt und kritisch eingeordnet. Die rassistischen Perspektiven der Sammler und Forscher werden benannt, aber auch die aufklärerischen Versuche, die naturhistorischen und medizinischen Sammlungen zu öffnen, sie in Museen zu verwandeln und das Wissen zu verbreiten. Und heute wird versucht, gefährdete Arten zu bewahren und mit neuen Ansätzen den Zauber der Natur in Kunst zu verwandeln. Außergewöhnlicher Lese- und Gesprächsstoff also für Kinder und Erwachsene, einfach das geniale Buch zum heutigen Welttag des Buches! (Stefanie Hetze) Blick ins Buch

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Katja Gehrmann & Constanze Spengler: Seepferdchen sind ausverkauft

Moritz Verlag, 48 S., € 14,-, ab 5
(Stand März 2021)

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Der alleinerziehende Vater sitzt am Schreibtisch und muss bald schon ein Projekt abgeben, doch das Kind langweilt sich und lässt ihm keine Ruhe. Nur mit halbem Ohr zuhörend erlaubt er schließlich die Anschaffung eines Haustiers. Nur wird – nach einer ganzen Reihe Bilderbuchseiten voll schön-schräger Ideen – aus der anfänglich einen Wüstenrennmaus eine ganze Horde der unterschiedlichsten Tiere.
Schon vor Corona war Homeoffice für viele Alltag. Seit einigen Wochen wissen nun alle Familien mit Kindern von den Herausforderungen, die das mit sich bringt. Dieses wunderbar lustige Bilderbuch erzählt mit sehr viel (tröstlichem) Humor davon. (Jana Kühn)

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Patrik Svensson: Das Evangelium der Aale

Aus dem Schwedischen von Hanna Granz, Hanser Verlag 2020, 256 S., € 22,-, dtv TB € 12,90

(Stand April 2021)

AaleDer Aal. Dabei denken die meisten an glipschig-schlangenartige Wesen, im Schlamm versteckt. Dass dieses Tier zum Objekt größter Faszination werden kann, ist mit diesem Buch garantiert. Svensson erzählt so lebendig von den lange Zeit vergeblichen Versuchen, das Geheimnis um seine Herkunft und Fortpflanzung zu lüften (die bei Aristoteles begannen und über Freud bis weit ins 20. Jahrhundert andauerten), von den vier Lebensphasen dieses Fisches, der in der fernen Sargassosee schlüpft, seinen Weg in unsere Gewässer findet und irgendwann an seinen Ursprungsort zurückkehrt, um zu laichen und zu sterben, von den Legenden und Mythen, die sich um ihn ranken sowie von den Erinnerungen an seinen Vater, der leidenschaftlicher Aalangler war, und der ihn als Kind zum Aalfischen an den nahegelegenen Fluss mitnahm, dass man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Eine gelungene, sowohl unterhaltsame als auch interessante Mischung aus Memoir- und Sachbuch. (Syme Sigmund) Leseprobe

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