Thienemann 2023, 384 S., € 17,-, ab 14 für alle
Eigentlich ist die 17-jährige Schwarze Berlinerin Nova hart trainierende Rollschuhläuferin, doch hat ihr misshandelnder Stiefvater ihr einen Arm gebrochen und ihr nicht nur den Sport unmöglich gemacht. Doch jetzt startet eine neue Zeit. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Halbbruder kann sie nach häuslicher Gewalt und Frauenhaus in einer neuen Wohnung endlich zur Ruhe kommen, traut sie sich sogar hinaus in den neuen Kiez, lernt den queeren Felix* kennen und verliebt sich blitzartig in die schwarz leuchtende Akoua. Eine aufregende lesbische Coming-of-Age-Geschichte beginnt mit vielen Up’s und Downs, nicht nur in der Beziehung der beiden jungen Frauen. Rassismus und Sexismus sind leider omnipräsent. Doch so viel sei verraten, ihre Liebe, ihre Ressourcen und ihre Community sind stark. Das alles wäre schon genug für einen fantastischen empowernden Roman, doch hat Chantal-Fleur Sandhon durch die Form, die sie gewählt únd bravourös ausgeführt hat, eine wirkliche Perle geschaffen. Nova erzählt ihre Geschichte in Versen, die sich vortasten, tänzeln, kreisen, vibrieren, anhalten, Luftsprünge machen. Das ist atemberaubend zu lesen und auch optisch ein Genuss. (Stefanie Hetze) Blick ins Buch