Elisenda Roca, Rocio Bonilla (Illustr.): Mein Ball da oben, ich hier unten

Aus dem Spanischen von Nina Bitzer, Jumbo 2022, 32 S., € 13,-, ab 3

Ganz oben auf dem Baum liegt ein schöner gelber Ball. Ein Junge würde ihn gerne runterholen, dafür ist er aber viel zu kurz. Viele Passant:innen versuchen ihm zu helfen, so hoch kommt aber niemand… Bis ein Mädchen vorbeiläuft und eine kluge Idee hat. In kindgerechter Sprache wird eindrucksvoll gezeigt, wie viel mehr man zusammen als alleine schafft.

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Karin Beese, Mathilde Rousseau: Nelly und die Berlinchen – die perfekte Geburtstagsparty

Hawandel Verlag 2022,  12 S., € 12,95, ab 3

Band 3 der Berlinchen-Geschichten zeigt wiederum die Freundinnen Nelly, Amina und Hannah – diesmal, der Titel sagt es bereits, geht es um Nellys Geburtstag. Wie gehabt in Reimen erzählt, kommen viele Freund:innen zu Besuch, so manch kleiner Streit muss geschlichtet werden, die Oma kommt doch noch und am Ende ist es doch noch eine perfekte Party!

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María Isabel Sánchez Vegara, Queenbe Monyei: Amanda Gorman

Insel Verlag 2022, 32 S., € 13,95, ab 4

Die Reihe Little People, BIG DREAMS ist sicher bereits allseits bekannt. Neben Amanda Gorman, Kamala Harris und Aretha Franklin werden in diesem Frühjahr Rennfahrer Ayrton Senna und Polarforscher Ernest Shackleton vorgestellt, und es tauchen nun doch auch wieder „übliche Verdächtige“ wie Pablo Picasso und Albert Einstein auf.

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Alea Horst, Mehrdad Zaeri: Manchmal male ich ein Haus für uns

Klett Kinderbuch 2022, 48 S., € 16,-, ab 8

In 2016 ging die Fotografin Alea Horst zum ersten Mal als ehrenamtliche Nothelferin nach Lesbos, um in Moria im Lager für Geflüchtete zu arbeiten. Ihre Kamera begleitete während zahlreicher folgender Aufenthalte den Alltag vor Ort und sie führte viele Interviews – besonders mit Kindern. Das Bilderbuch versammelt nun Portraitfotos und Texte von Kindern aus 2020, als in dem Lager über 20.000 Menschen unter verheerenden Bedingungen leben mussten. Alea Horst holt die Kinder aus der Distanz und Anonymität der Nachrichten und Medienberichte und gibt berührende Einblicke in eine Realität, von der Kinder und auch ihre Erwachsenen hierzulande nur wenig wissen. Der Illustrator Mehrdad Zaeri hat die Texte und Bilder mit viel Feingefühl grafisch ergänzt und gestaltet. Die vollständig transkribierten Interviews mit den Kindern und Jugendlichen sind auf der Verlagswebsite zum kostenlosen Download bereitgestellt. Die kompletten Einnahmen des Buches werden für zukünftige Projekte von Alea e. V. verwendet. Blick ins Buch

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Susann Hoffman: Spielzeug ist für alle da!

Zuckersüß Verlag 2021, 26 S., € 14,90, ab 2

Entgegen aller gängigen Klischees und Zuschreibungen in Geschlechterfragen zeigt Susann Hoffmann hier, dass jedes Kind jede Art von Spielzeug mögen kann. Nicht nur Spielzeug hat kein Gender – wie es auf dem Cover steht – auch das biologische Geschlecht der Kinder wird nicht benannt. Die Bilder zeigen verschiedene Kinder mit unterschiedlichen Hauttönen, Haarfarben und – längen. Ohne Namensnennungen und aus der Ich-Perspektive erzählen sie, welches Spielzeug sie mögen und warum. Beispielsweise Autos wegen der schönen Farben, Skatebords weil sie schön schnell sind und Dinos, weil es so viele Arten gibt – das lässt viel Raum für Identifikation für viele verschiedene Kinder.
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David Barrow: Elefant, wo bist du?

Aus dem Englischen von Bernd Stratthaus, Annette Betz Verlag 2022,  32 S., € 14,95, ab 3

Der Elefant warnt seinen Freund, den Jungen, noch, dass er ziemlich gut im Verstecken ist – aber sei’s drum! Gezählt wird bis zehn, dann startet eine farbenfroh fröhliche Suche. Und tatsächlich ist der Elefant kaum zu finden. Nur wer gaaaaanz genau schaut, entdeckt den wirklich großen Spielfreund hinter der Gardine oder unter der Bettdecke. David Barrow hat sich eine so simple, wie herrlich lustige Geschichte erdacht, die mit nur wenigen Worten auskommt, aber dafür mit viel Farbigkeit und einem großartigen, finalen Twist erzählt wird. Protagonist*innen sind neben dem Elefanten ganz beiläufig die Menschen einer mixed race family.   Blick ins Buch

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Jordan Scott, Sydney Smith (Illustr.): Ich bin wie der Fluss

Aus dem kanadischen Englisch von Bernadette Ott, Aladin Verlag 2021, 44 S., € 18,-

Er kennt es schon, aber heute war es in der Schule besonders schlimm, als wieder einmal die Worte nicht aus seinem Mund kommen wollten und alle Kinder über ihn lachten. Sein Vater – was für eine beglückende Figur! – fährt mit ihm an seinen Lieblingsort, den Fluss und hilft ihm, zu verstehen und zu akzeptieren, dass seine Sprache und auch er selbst wie der Fluss sind: mal sprudelnd, wirbelnd, mal weich und sanft. Wunderbar verdichtet und poetisch, gleichzeitig mit viel Empathie für das Kind erzählt Jordan Scott. Sydney Smith findet dafür berückend schöne, für ein Bilderbuch ungewöhnlich künstlerische und mutige Bilder. Das Buch ist nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022.

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Helen Stephens: Huhu, Herr Schuhu

Aus dem Englischen von Christiane Lawall, Annette Betz Verlag 2021, 40 S., € 14,95, ab 4

Jeden Abend schaut Ben freudig aus seinem Kinderzimmerfenster. Davor steht ein großer Baum, in dem Herr Schuhu wohnt. Jeden Abend ruft Ben nach ihm und die Eule antwortet tatsächlich – aber nur ihm. Bens Eltern zeigt sie sich nicht, deshalb glauben sie auch nicht so recht an die Eule im Baum vorm Haus. Bis eines Tages der Baum gefällt werden soll und Ben all seine kindliche Energie darauf verwendet, Herrn Schuhus Zuhause zu retten. Mal kleinteilig, mal seitenfüllend zeigt sich Helen Stephens als feinfühlige und gekonnte Erzählerin und Illustratorin, die ihrem Protagonisten wunderbar viel zutraut und erreichen lässt. Und was das Cover nicht erzählt: Ganz beiläufig spielt die Geschichte in einer Mixed Race Familie.

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Kenesha Sneed: Die Farbe von Zitronen

Aus dem Amerikanischen von Katrin Köller, Prestel Verlag 2021, 32 S., € 16,-, ab 4

Eishas Mama ist Töpferin und gestaltet außergewöhnliche und besondere Gegenstände aus Ton, die zu zerbrechlich sind, als dass die Tochter damit spielen darf. Aber sie bekommt ein eigenes Stück Ton, um sich selbst auszuprobieren. Sie formt eine Zitrone, denn die erinnern sie immer an ihren Vater. Ein unachtsamer Moment – und die zitronengelbe Form zerspringt am Boden in viele Stücke. „Was zerbrochen ist, kannst du nicht immer heile machen. Aber du kannst es versuchen.“, sagt Eishas Mutter und hilft ihr, die Zitronenstücke zu etwas neuem Schönen zu gestalten. Die Erinnerung an den Vater bleibt so erhalten. Warme, flächige Farben und eine ebenso warmherzige wie einfache Sprache vermitteln auch schon jungen Kindern viel Trost, wenn etwas oder jemand verloren gegangen ist. Blick ins Buch

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Mieke Scheier: Alles Arbeit oder was?! Was die Erwachsenen den ganzen Tag so tun

Beltz & Gelberg Verlag 2021, 40 S., € 16,-, ab 5

Wimmelige multiperspektivische Bilder, die ganz viele Fragen und Antworten rund um die vielen Aspekte des Arbeitens und Geldverdienens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufwerfen und beantworten.
Mieke Scheier zeigt verschiedenste Berufe aus Industrie, Service, Wissenschaft und Büroalltag. Was kann eine Arbeit sein? Wie sehen verschiedene Arbeitsplätze aus? Wann fing das eigentlich an mit der (Lohn)Arbeit? Dabei scheut die Autorin auch keine kritischen Hinterfragungen und führt Kinder so an aktuelle Themen und Debatten heran, denn wird alle Arbeit gesellschaftlich gleich bewertet und entsprechend gerecht bezahlt?

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