Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall, Suhrkamp 2014, 349 S., Suhrkamp TB 2012 € 10,-
(Stand März 2021)
Wenn ein Roman uns in die östlichen Randzonen Europas führt, dann ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit Andrzej Stasiuks Werk, des großen Kenners dieser uns so nahen und doch so fremden Gegend. Der Ich-Erzähler Pawel lebt in einer der vielen “sterbenden Städte”, aus denen fortzieht, wer es sich leisten kann. Er lebt – selbst am Abgrund des Daseins balancierend – von den Resten der Zivilisation, die sich im Zuge der auch hier um sich greifenden Globalisierung immer mehr auflöst. Zusammen mit Wladek und einem klapperigen LKW verkauft er westliche Second-Hand-Kleidung in den Dörfern und Städten, die noch ärmer, noch heruntergekommener und noch grauer sind als seine Heimatstadt. Stasiuk führt uns ein in die Welt der Lebenskünstler und Verlierer, der Schwarzhändler und Zigeuner. Als die beiden mit Menschenschmugglern in Konflikt geraten, entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden Roadmovie, von dem Pawel, ein Protagonist mit Herz und letzten Idealen, mitgerissen wird. Eine harte Geschichte voller Menschlichkeit, die einen bis zur letzten Seite nicht los lässt, die noch lange nachwirkt. (Syme Sigmund)
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