Aus dem Tschechischen von Maria Hammerich-Maier, Transit 2012, 253 S., € 19,80
(Stand März 2021)
Basierend auf der Recherche für einen Spielfilm über die Entwicklung des Sozialismus in der Ostslowakei, einer unterentwickelten, armen Region zwischen Polen, der Ukraine und Ungarn, führt uns dieser Debütroman, der kurz nach seiner Veröffentlichung 1963 verboten wurde und jetzt erstmals in deutscher Übersetzung erschienen ist, in die Abgründe des Menschlichen. Anhand des Schicksals von einzelnen – u.a. ein opportunistischer, krimineller Funktionär, ein Ingenieur, der an der monströsen Bürokratie verzweifelt oder ein ehemaliger Partisan, dessen menschlicher Idealismus irgendwann nicht mehr zeitgemäß ist – führt uns Klìma vor Augen, wie die sozialistische Utopie an der Selbstsucht und Machtbesessenheit des Einzelnen scheitert. In diesem Sinn – der Erfassung des menschlichen Wesens – hat der Roman etwas Allgemeingültiges und ist unbedingt lesenswert. (Syme Sigmund)